VWS4LS
Verwaltungsschale für den Leitungssatz
Entwicklung eines interoperablen Digitalen Zwillings für die Wertkette des Leitungssatzes.
Ihr Ansprechpartner
Christian Kosel
ARENA2036 e.V.
Informationsmodelle für die Produktbeschreibung
Das TP1 "Konzept, Informationsmodelle und Produktbeschreibung" fokussierte sich auf die Definition eines einheitlichen Ansatzes für die Beschreibung von Leitungssatz-Komponenten, mit dem Ziel, einen effizienten und kollaborativen Datenaustausch zwischen den unterschiedlichen Akteuren in der Fertigungskette zu ermöglichen. Durch die Standardisierung und Vereinheitlichung der Produktmodellierung soll sichergestellt werden, dass alle an der Leitungssatzherstellung beteiligten Unternehmen auf eine Datenbasis zugreifen und nahtlos zusammenarbeiten können. Dadurch soll auch die Optimierung von Entwicklungsprozessen und eine Verbesserung der Qualität des Endprodukts ermöglicht werden.
Abbildung [Konstruktionszeichnung Leitungssatz-Komponente]
Hierzu wurden die in TP3 erfassten Anforderungen an die typischen Produktionsprozesse in der Leitungssatzindustrie systematisch analysiert und darauf aufbauend das Produkt-Prozess-Ressourcen (PPR) Modell zur systematisierten Erstellung von Datenmodellen für die hinreichend genaue Abbildung der Produktionsprozesse angewendet.
Gegen diese ermittelte Anforderungsbasis wurden dann vorhandene Standards wie KBL, VEC, ECLASS und OPC UA auf Anwendbarkeit und Eignung geprüft.
Nach dieser sorgfältiger Analyse der Gegebenheiten wurde die für das Gesamtprojekt grundlegenden Entscheidungen getroffen, für die Leitungssatzentwicklung neben VEC auch immer noch KBL (als historisch etabliertes Format) zu unterstützen und OPC UA als Standard für die dynamische Fertigungssteuerung vorzusehen. Für semantische Eindeutigkeit sollen, wo immer möglich, ECLASS-Referenzen verwendet werden.
Für die Leitungssatzmodellierung zur Überführung in die Produktionsphase wurden die notwendigen Informationen aus den KBL- und VEC-Standards abgeleitet und ein Informationsmodell für die „Bill-of-Material“ (BOM) des Leitungssatzes erstellt, wobei KBL bzw. VEC als Dateielemente in die VWS eingehängt bzw. verlinkt werden. Des Weiteren wurden in die VEC Rel. 2.10 diverse Verbesserungen eingebracht, um erkannte Lücken im Datenmodell zu schließen.
Die notwendige Reduktion des „150%“-Engineeringmodells eines Leitungssatzes auf das „100%“-Produktionsmodell der einzelnen zu produzierenden Leitungssatz-Variante wurde ebenfalls analysiert.
Als weiteres wesentliches Ergebnis des TP1 wurde beschlossen, gemeinsam mit dem VDMA die OPC UA Companion Specification «OPC 40570: OPC UA for the Wire Harness Manufacturing Industry» zu erarbeiten, um damit einen einheitlichen Standard für die Kommunikation und Interaktion zwischen verschiedenen Systemen in der Leitungssatzindustrie zu schaffen.