Produktionsprozess und

-mittel

Produktionsmittel zur Automatisierung der Leitungssatzproduktion.

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ARENA2036

Für dieses Teilprojekt wird ein rollierendes TPL-System der TP-Teilnehmer angewendet.

Produktionsprozess und -mittel

Zielstellung ist ein rückverfolgbarer, effizienter, jederzeit reproduzierbarer Produktionsprozess, der auf menschliche Handhabung weitestmöglich verzichten kann.

Im Mittelpunkt des Teilprojektes 6 stehen die Kernprozesse der Leitungssatzproduktion und deren typische physische Verkettung. Ein großer Teil dieser heutigen Prozesse wird mit Hilfe des sogenannten Baubretts (Kabelformbrett) durchgeführt, so dass dessen Möglichkeiten der zukünftigen Ausgestaltung sicherlich einen wichtigen Untersuchungsgegenstand darstellen. Aber auch die dem Baubrett vorgelagerten Prozesse wie z.B. die Materialbereitstellung, die Vorkonfektionierung von Einzelleitungen oder Teilmodulen sowie die nachgelagerten Prozesse wie z.B. Schäumen, Bewickeln und Prüfen und die dabei genutzten Produktionsmittel wie Vorrichtungen und Maschinen sollen in die Betrachtungen dieses Teilprojekts einbezogen werden.

Ausgangssituation und Motivation

Die Produktion des Leitungssatzes ist der Kernprozess der Konfektionäre. Der Leitungssatz und der Großteil der Einzelprozesse sind durch die Tier1/2 oder OEMs spezifiziert. Die Kabelsatzproduktion basiert heute auf einem hohen Anteil manueller Wertschöpfung, mit allen entsprechenden Konsequenzen. Aufgrund der Teilevielfalt und Komplexität und günstig verfügbarer Arbeitskräfte in den Best-Cost-Ländern der Regionen ist diese manuelle Produktion noch wirtschaftlich.

Kernbereich der Produktion ist das sogenannte Baubrett, das auf die Anforderungen der manuellen Produktion hin optimiert ist. Es liefert den Mitarbeitern an den Produktionslinien wichtige Informationen über das Routing der Kabel sowie der Komponenten wie Steckverbinder, Clipse und Halterungen anhand von Farben, Querschnitten und weitere Hilfestellungen, um eine möglichst fehlerfreie Fertigung trotz hoher Komplexität und kaum zu überblickender Variantenvielfalt zu gewährleisten. Aufgrund von Einflussfaktoren wie z.B. Rückverfolgbarkeit bei sicherheitsrelevanten Teilen oder der weiter zunehmenden Komplexität stößt dieses Produktionsprinzip an seine Grenzen. Darüber hinaus sind Mitarbeiter, die diesen Komplexitätsgrad beherrschen können, immer schwerer zu finden.

Die Automatisierung der Produktion ist der vielversprechendste Ansatz, um diesen Herausforderungen entgegenzutreten. Dazu müssen die Produktionsmittel und Komponenten sowie die Prozesse untersucht und dahingehend angepasst werden, dass sie die Rückverfolgbarkeit und Automatisierung des Produktionsprozesses unterstützen.

Aktueller Arbeitsschwerpunkt

Im Teilprojekt 6 steht die Analyse des Fertigungsablaufes und der (heute) genutzten Produktionsmittel im Vordergrund. Da die wettbewerbliche Abgrenzung der Kabelsatzproduktion heutzutage hauptsächlich über die Verkettung und Ausführung der Produktionssequenz- und -mittel stattfindet, die sogenannte Bill Of Prozess (BOP), und diese firmenintern und daher vorwettbewerblich nicht zu besprechen sind, wurde ein allgemeingültiger Prozessablauf der Leitungssatzfertigung aus dem Demonstrators des TP 08 herangezogen und dient nun als Grundlage dieser Analyse.

Folgende Handlungsfelder (Arbeitspakete) wurden für das TP 06 identifiziert und befinden sich in der Bearbeitung:

  • Analyse der Gemeinsamkeiten mit den anderen Teilprojekten
  • Bewertung des aktuellen Leitungssatz-Produktionsprozesses und dessen Chancen für die Automatisierung
  • Empfehlungen für die verschiedenen Wertschöpfungsstufen in Form einer Kategorisierung von Automationshemmnissen

Ausblick

Die Vision, einen komplett automatischen Fertigungsprozess für die Kabelsatzproduktion zu definieren, angefangen vom Rohmaterialeingang bis zum Ausliefern des Endproduktes, wird durch dieses Teilprojekt unterstützt: aus den gewonnenen Erkenntnissen des TP6 resultieren weitere Arbeitspakete, welche in den Teilprojekten 1, 2 und 3 in Form von zusätzlichen Gestaltungsrichtlinien zur Vermeidung oder Umgehung von Automationshemmnissen definiert und in die entstehende Norm DIN 72036 eingebracht werden. Weiterhin entsteht eine Art „Innovationsvorrat“ für noch zu lösende Aufgaben auf Seiten der Produktionsmittel, welche aus vorwettbewerblichen Gründen im Rahmen des Teilprojekts zwar nicht ausdefiniert werden können, jedoch als wertvoller Input an die Teilnehmer zurückfließt.