ARENA2036-Wasen am Projektstatustag 2023

Stuttgart, 04. Oktober 2023 – Am 29. September 2023 fand am Forschungscampus ARENA2036 in Stuttgart der jährliche Projektstatustag statt. Die Besonderheit dieses Mal: Mit dem Event endet die zweite von drei fünfjährigen Förderphasen der Förderinitiative „Forschungscampus“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Vormittags präsentierten die vier großen Verbundprojekte ihre Ergebnisse in interner Runde. Nachmittags öffnete der Forschungscampus seine Pforten zum sogenannten ARENA2036-Wasen.
Viel Spaß mit den Impressionen vom diesjährigen Projektstatustag am Forschungscampus ARENA2036. Unser Highlight-Video, unsere Bildergalerie und die Beiträge von Logistik Heute (zum Beitrag) und dem Südwestrundfunk (zur Sendung) bieten einen tollen Rückblick!
ARENA2036 hat bereits ambitionierte Ziele für die dritte Förderphase, die offiziell im Januar 2024 mit vier neuen Verbundprojekten an den Start geht. Auf dem ARENA2036-Wasen gab es für die knapp 300 Gäste viel zu sehen: Mittlerweile arbeiten am Forschungscampus über 60 Institute, Konzerne, Start-ups und KMUs (kleine und mittelständische Unternehmen) zusammen. Diese Vielfalt machte sich besonders in den zahlreichen Demonstratoren, Vorführungen und Aktionen der über 20 ausstellenden Projekte und Unternehmen bemerkbar. Neben dem fachlichen Austausch genießen bei den Projektstatustagen auch stets der persönliche Kontakt und eine ungezwungene Atmosphäre hohen Stellenwert.
Herzstück der Ausstellung waren die Verbundprojekte, die in enger Abstimmung mit dem BMBF geplant, aufgegleist und durchgeführt werden. Sie bringen meist eine überdurchschnittlich große Anzahl an Projektpartnern zusammen und zeichnen sich durch besonders visionäre und komplexe Inhalte aus. Diese Art von Forschungsprojekten erfordern eine Umgebung, die Know-how und Infrastruktur mit einer Reihe an weiteren speziellen Rahmenbedingungen verbindet. Genau eine solche Umgebung bietet ARENA2036 als Innovationsplattform mit dem einzigartigen Ökosystem-Ansatz. Auf dem Nährboden dieses Ökosystems arbeiten die „Hidden Champions“, für die insbesondere Baden-Württemberg weltweit bekannt ist, in zahlreichen Projekten zusammen. Diese enge, unternehmens- und branchenübergreifende Bündelung von Know-how und Innovationskraft ist vor allem im internationalen Wettbewerb unverzichtbar.
Willkommen auf dem ARENA2036-Wasen!
Auf dem öffentlichen ARENA2036-Wasen präsentierten, neben den vier Verbundprojekten, zahlreiche Unternehmen, Projekte, Forschungseinrichtungen und Start-ups ihre Lösungen und Erfahrungen aus den letzten Jahren Forschungscampus-Arbeit. Dem Thema entsprechend dekoriert und von zahlreichen Wasen-Aktionen begleitet, erwartet der Shopfloor die Gäste, die über die Ausstellung schlendern und die zahlreichen Aussteller:innen mit ihren Fragen löchern oder an ersten neuen Projektideen feilen konnten.
Peter Froeschle, Geschäftsführer von ARENA2036, zieht ein positives Fazit:
„Dass wir mit dem ARENA2036-Prinzip ‚Raus aus dem Silo – rein ins Ökosystem‘ besonders in der Industrie und Forschung offene Türen einrennen, zeigt das riesige Interesse hier heute. Es ist großartig so beeindruckende Ergebnisse präsentieren zu dürfen und zu beobachten, wie groß das Interesse der Öffentlichkeit an unserer Arbeit ist.“
Besonders erfreulich: Auch zahlreiche Start-ups beteiligten sich am Projektstatustag. Viele der am Forschungscampus ansässigen Jungunternehmen sind Ausgründungen aus dem Umfeld der Universität Stuttgart, die besonders vom unmittelbaren Kontakt zu größeren OEMs und Zulieferern profitieren. ARENA2036 unterstützt Start-ups unter anderem mit der Start-up Autobahn, die zum weltweit agierenden Accelerator Plug and Play gehört.

Erfolgreiche Verbundprojekte
Die vier Verbundprojekte FlexCAR, Digitaler Fingerabdruck, Fluide Produktion und Agiler InnovationsHub haben in den vergangenen fünf Jahren wichtige Impulse für die Zukunft der Mobilität und der Produktion gesetzt.
FlexCAR
Das Verbundprojekt FlexCAR hat eine Fahrzeugplattform entwickelt, die auf offenen Schnittstellen basiert. Diese Plattform ermöglicht es, innovative Mobilitätskonzepte schnell und kostengünstig umzusetzen.
Die Plattform besteht aus drei Hauptkomponenten:
- Das Fahrzeug ist ein modulares Fahrzeugkonzept, das mit verschiedenen Antriebssystemen und Karosserievarianten ausgestattet werden kann.
- Die Software ist eine offene Plattform, die die Entwicklung und Integration von Mobilitätsdiensten ermöglicht.
- Die Infrastruktur umfasst die notwendigen Schnittstellen und Dienste für die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur (bspw. 5G-Technik, externe Sensoren etc).
FlexCAR ist ein wichtiger Schritt zur Realisierung einer nachhaltigen und multimodalen Mobilität. Die Plattform bietet eine flexible Basis für die Entwicklung neuer update- und upgradefähiger Mobilitätskonzepte, die den Bedürfnissen von Mensch und Umwelt gerecht werden.
Digitaler Fingerabdruck
Das Verbundprojekt Digitaler Fingerabdruck hat ein Konzept für die Weiterentwicklung von Bauteilen zu Industrie 4.0-Komponenten entwickelt. Dieses Konzept basiert auf der Digitalisierung des gesamten Lebenszyklus eines Bauteils.
Der Digitale Fingerabdruck umfasst unter anderem folgende Daten:
- Die geometrische Form des Bauteils
- Die Materialeigenschaften des Bauteils
- Die Prozessparameter zur Herstellung des Bauteils
Diese Daten können für eine Vielzahl von Anwendungen genutzt werden, z. B. für die vorausschauende Wartung, die Optimierung der Produktionsprozesse oder die Entwicklung neuer Produkte.
Der Digitale Fingerabdruck ist ein wichtiger Schritt zur Digitalisierung der Produktion. Er ermöglicht es, Bauteile effizienter und nachhaltiger zu produzieren und zu nutzen.
Fluide Produktion
Das Verbundprojekt Fluide Produktion hat ein menschzentriertes, cyberphysisches Produktionskonzept für die Automobilproduktion entwickelt. Dieses Konzept basiert auf der Vernetzung von Menschen, Maschinen und Daten.
Das Ziel von Fluide Produktion ist es, die Produktionsprozesse in der (Automobil-) Industrie flexibler und effizienter zu gestalten. Das Konzept soll dabei helfen, die Herausforderungen der Industrie 4.0 zu meistern, z. B. die steigende Individualisierung der Produkte und die damit einhergehende Notwendigkeit flexibler Produktionssysteme.
Fluide Produktion ist ein wichtiger Schritt zur Zukunftsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland. Das Konzept bietet ein flexibles und anpassungsfähiges Produktionssystem, das den Anforderungen der sich verändernden Märkte gerecht wird.
Agiler InnovationsHub
Das Verbundprojekt Agiler InnovationsHub hat neue Werkzeuge für die Zusammenarbeit entwickelt. Diese Werkzeuge sollen es den Mitgliedern des Forschungscampus ermöglichen, schneller und effizienter zusammenzuarbeiten.
Agiler InnovationsHub hat folgende Werkzeuge entwickelt:
- Eine digitale Plattform zur Vernetzung der Partner des Forschungscampus
- Methoden und Tools für die gemeinsame Entwicklung von Innovationen
- Schulungen und Workshops zur Förderung der Zusammenarbeit
Die Werkzeuge des Agilen InnovationsHub sind ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft des Forschungscampus ARENA2036. Sie sollen es den Partnern des Forschungscampus ermöglichen, gemeinsam neue Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln.
Fazit
Die vier Verbundprojekte der ARENA2036 haben wichtige Impulse für die Zukunft der Mobilität und der Produktion gesetzt. Die Ergebnisse dieser Projekte sind ein wertvoller Beitrag zur Digitalisierung und Nachhaltigkeit der deutschen Wirtschaft.
In der nächsten Förderphase, die Anfang 2024 beginnt, wird der Fokus auf die Verschränkung der neuen Verbundprojekte untereinander liegen. So sollen die Ergebnisse vom Forschungscampus ARENA2036 noch schneller und effektiver in die Praxis umgesetzt werden und interdisziplinäre Teams enger zusammenarbeiten.